Da es aktuell viele Artikel gibt, die Mastodon und Twitter vergleichen, möchte ich hier mal einen Beitrag dazu schreiben, wie ich das Fediverse wahrnehme.
Grundlage des Fediverse ist das technische Protokoll ActivityPub.
Das ist eine Vereinbarung darüber, wie die Anwendungen im Fediverse miteinander kommunizieren können (eigentliche müssen).
Diese Vereinbarung ist nicht in Stein gemeißelt, sie kann jederzeit erweitert werden, falls wir feststellen, dass wir andere Formen der Datenübertragung im Fediverse benötigen.
Theoretische könnte man auch weiter Protokolle etablieren, wenn wir feststellen, dass das alte Protokoll einfach nicht mehr sinnvoll erweitert werden kann.
Das Protokoll ActivityPub wurde in ganz vielen Plattformen umgesetzt, einen schönen Überblick könnt ihr euch auf dieser Seite verschaffen fediverse.observer.
Viele diese Plattformen nutzen nicht alle Möglichkeiten dieses Protokolls. Manche, weil sie einfach noch nicht so weit sind, andere, weil sie bestimmte Funktionen aus Überzeugung ablehnen.
Insbesondere der Entwickler von Mastodon hat viele solcher Entscheidungen getroffen, was aktuell dazu führt, dass viele denken, die Umsetzung von Mastodon wäre äquivalent mit den Möglichkeiten des Fediverse.
Alle Plattformen im Fediverse sind aktuell offene und freie Software.
Das heißt insbesondere, dass man diesen Code kopieren und anders interpretieren kann. Deshalb gibt es zum Beispiel auch Mastdon Instanzen, bei denen man mehr als 500 Zeichen zur Verfügung hat, um Nachrichten zu schreiben.
Das Fediverse ist also keine statische Plattform, sondern eine lebendige Struktur, die sich ständig verändern und anpassen kann, wenn die Teilnehmer dazu bereit sind.
Deshalb macht es auch keinen Sinn, einzelne Plattformen des Fediverse, mit anderen Plattformen zu vergleichen, weil diese einzelnen Plattformen nicht wirklich relevant sind, für das Weiterbestehen, dieses organischen Netzwerks.